Veranstaltungen

Hier das Programm unserer Kampagne. Für Änderungen und Aktualisierungen lohnt es sich, hier hin und wieder rein zu schauen.

ACHTUNG TERMINÄNDERUNG: Antifaschistischer Stadtrundgang wird um eine Woche verschoben

Linkes Leben in Marburg
Dienstag, 23.10.18, 20:00, Trauma
Die “Rote Hochburg Marburg”. Der Ruf einer links-alternativ geprägten Stadt ist weit verbreitet und hat ihre Ursprünge mit der Professur Wolfgang Abendroths Anfang der 1950-er Jahre. Die Geschichte Marburgs ist geprägt von Kämpfen: Antifaschismus, Antikapitalismus, Feminismus und LGBTQI*.
Doch Marburg war schon immer ein Ort voller Widersprüche, denn Marburg ist nicht nur Rot. Mit den Burschenschaften, religiösen Fundamentalist*innen und rechten Akteur*innen hat die Stadt auch eine braune Seite, welche oft nicht gesehen wird.
Dieser Vortrag sollte einen kleinen Überblick über das „Linke Leben“ in Marburg geben. Zudem werden Kampagnen, Bündnise und Gruppen kurz vorgestellt. Im Verlauf des Abends werden auch die schon angesprochenen reaktionären Strukturen erläutert. Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, sexistische, nationalistische, antisemitische, LGBTQI* ablehnende oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

“Heimatliebe ist nicht nur Männersache” – Geschlechterpolitiken, Antifeminismus und Homofeindlichkeit im Denken der “Identitären”
Freitag, 26.10.18, 19:00, Baari Bar
Seit ungefähr 5 Jahren tritt die “Identitäre Bewegung” immer häufiger auf. Auch sie nutzen die durch die MeToo-Debatte ausgelöste Aufmerksamkeit für feministische Themen, um ihr eigenes Frauenbild zu verbreiten. Doch wer sind die “Identitären” eigentlich und welches Geschlechterbild vertreten sie? Wie lässt sich dieses von jenen der populistischen, rechten und rechtsextremen Gruppierungen propagierten Bild abgrenzen? Und wo und wie verbreiten sie ihre Ansichten?

Antifa-Kneipenquiz
Samstag, 27.10.18, 21:00, Havanna 8
Stellt euer Wissen auf die Probe! Burschen? Verschwöris? Ihr kennt sie alle? Dann tauscht euer Wissen gegen Schnaps (mit oder ohne Alkohol)!

Extreme Rechte in Hessen – Ein Überblick
Dienstag, 30.10.18, 19:00, Rakete im Bettenhaus
Die Veranstaltung beleuchtet wesentliche Gruppen und Parteien der Extremen Rechten in Hessen. Hierbei steht auch eine Einordnung Fokus; wie sind diese Aufgestellt und welche Relevanz haben sie momentan? Des Weiteren soll aufgezeigt werden wo die Organisationen auftreten und sichtbar sind.
Referent: Sebastian Hell
Sebastian Hell beobachtet die extreme Rechte in Hessen seit über 10 Jahren, er schreibt seit einigen Jahren für das Antifaschistische Magazin Lotta, und veröffentlichte einzelne Beiträge in Antifaschistischen Infoblatt und auf der Seite des Antifaschistischen Infobüro Rhein-Main.

Eine feministische Kritik an Burschenschaften und anderen Studentenverbindungen
Donnerstag, 01.11.18, 20:30, Café am Grün
Viele Studentenverbindungen sind Männerbünde, sie lassen also keine Frauen* in ihren Reihen zu. Gerne werden sie deshalb als frauenfeindlich bezeichnet. Würde man sie fragen, würden sie verneinen, sie schätzten ihre Frauen sehr. Und auch die Frauen, die sich im Umfeld der Verbinder bewegen, würden der Aussage vermutlich zustimmen. Die Aufgabe feministischer Kritik geht über die Feststellung formaler Zutrittskriterien hinaus, sie analysiert Macht- und Herrschaftsverhältnisse und nimmt Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenleben in den Blick. Am Thema Burschenschaften und Studentenverbindungen soll aufgezeigt werden, wo sich feministische und antifaschistische Perspektiven ergänzen und wie wichtig es für die Auseinandersetzung ist, sich Klarheit über den eigenen Feminismus zu verschaffen.

Die Muslimbruderschaft in Marburg
Mittwoch, 07.11.18, 20:00, Havanna 8

Parallel zu faschistischen Organisationen in Europa entstanden in der islamischen Welt Gruppierungen, die das Hereinbrechen der Moderne als großes Unglück wahrnahmen. So ist es kein Zufall, dass es bereits früh ideologische sowie organisatorische Verbindungen zwischen italienischen Faschisten, deutschen Nationalsozialisten und der ägyptischen Muslimbruderschaft gab. Die 1928 gegründete Muslimbruderschaft führte die Schwäche der islamischen Welt auf den Abfall vom Glauben und säkulare Regierungen zurück. Um an die frühe Expansionsphase des Islam anzuknüpfen, soll eine islamische Identität gestärkt und die Gesellschaft nach islamischen Prinzipien eingerichtet werden. Das sieht unter anderem die Etablierung der Scharia als Rechtsgrundlage sowie die weitgehende Tabuisierung weiblicher Sexualität vor.

Ein weiteres Wesensmerkmal der Muslimbruderschaft ist ein virulenter Antisemitismus, der sich sowohl im Wahn von der jüdischen Weltverschwörung als auch in ständigen Vernichtungsdrohungen und tatsächliche Anschlägen gegen Israel ausdrückt.

Inzwischen verfügt die Muslimbruderschaft über ein weltweites Netzwerk an Organisationen, die sich mal mehr mal weniger deutlich zur Mutterorganisation bekennen.

In Marburg existiert mit der Islamischen Gemeinde seit Jahrzehnten eine Filiale der Muslimbruderschaft. Die Stadtpolitik, allen voran Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD), und Teile der Universität hofieren deren Vertretern immer wieder. Sie verleihen der Islamischen Gemeinde so eine Legitimität, die über ihre reaktionären Inhalte hinwegtäuscht. Bereits in der Vergangenheit konnten Führungspersonen der Islamischen Gemeinde Marburg eindeutige Kontakte zu bedeutenden Islamisten und zahlreiche antisemitische Aussagen nachgewiesen werden.

Ein Antifaschismus, der es ernst meint, hat sich aus den oben genannten Gründen mit der Muslimbruderschaft, deren Ideologie sowie deren Vertreten auseinanderzusetzen.

Der Referent ist Mitglied des Bündnis gegen Antisemitismus Marburg

Die rechte Hand Gottes – Netzwerke evangelikaler Fundis
Donnerstag, 15.11.18, 20:30, Café am Grün

Kritik an Verschwörungsideologien
Dienstag, 20.11.18, 20:30, Café am Grün
Der Vortrag behandelt kritisch unterschiedliche Verschörungsideologien und Formen konsperativen Denkens. Dabei liegt der Schwerpunkt weniger auf der Darstellung einzelner Theorien, sondern viel mehr auf dem Definitionsversuch und dem Erkennen einer spezifischen Logik die Verschröungstheorien inne haben. Gemeinsam wollen wir eine emanzipatorie Kritik an Verschwörungstheorien fassen und Handlungsstrategien diskutieren.

Antifaschistischer Stadtrundgang
Samstag, 24.11.18, Samstag, 01.12.18, 15:00, Ludwig-Schüler-Park/ Denkmal/ Bushaltestelle
Im Rahmen der Organize! Antifaschistische Wochen-Kampagne wollen wir euch Orte und Strukturen in Marburg zeigen, die nicht nur aus antifaschistischer Perspektive kritisch betrachtet werden müssen.
Darunter fallen autoritäre, antisemitische und religiös-fundamentalistische Treffpunkte, sowie Manifestationen reaktionären Denkens, die bei einem Stadtrundgang aus der Nähe betrachtet werden. Startpunkt wird am Denkmal im Ludwig-Schüler-Park sein.
Die Strecke ist für Rollstuhlfahrer*innen geeignet.

Kaffee und Kuchen mit Antifas – Kennenlerntag mit dem Offenen Antifa Treffen
Sonntag, 02.12.18, 15:00, Havanna 8
Lerne das OAT bei entspannter Atmosphäre kennen: Kaffee, Kuchen, Polit-Gespräche. Wenn du überlegst, bei uns mitzumachen, ist das genau das Richtige für dich! So kannst du gucken wie wir so drauf sind, ohne dich dafür direkt in ein ganzes Plenum zu setzen. Ob du darauf Bock hast kannst du hinterher immer noch gucken; ein Plenum ist direkt im Anschluss. Egal ob du dafür bleibst, oder nur zum Kuchen kommst, wir freuen uns auf dich!

Nicht suchen, finden! – Einführung in die Internetrecherche
Dienstag, 04.12.18, HavannaAcht
Internet-Recherche ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil antifaschistischer Arbeit, die Erkenntnise über die (extreme) Rechte, einschätzungen zu einzelnen Strukturen und Personen basieren auf dieser. Doch welche Möglichkeiten gibt es, wie lässt sich die Arbeit effektiv gestalten und somit den Arbeitsaufwand so klein wie möglich zu halten.
In der Veranstaltung werden Optionen aufgezeigt, die Recherchen zu beschleunigen oder effektiver gestalten; denn für die meisten ist es schliesslich Freizeit, die sie dafür opfern.

Kritische Männlichkeit und politische Organisierung
Samstag, 15.12.18, DGB Haus Marburg
Männlichkeit im Fußball, Männlichkeit in der Hardcoreszene, Männlichkeit im Hip Hop. Männlichkeiten aufzuspüren ist voll im Trend. Doch, wo man sie auch sucht, man sucht sie immerwoanders. Sich selbst ahnt man meist auf der „richtigen“ Seite.Was unter „Männlichkeit“ verstanden wird meistens hoher gewertet. Wer sich öffentlich präsentiert und sich durchsetzungsfähig, flexibel, autonom, dominant und selbstbewusst gibt, profitiert vom sogenannten „männlichen Privileg“. Zudem wird das, was als „Weiße Männlichkeit“ gilt, häufig als Normalität empfunden. Die Privilegien, die dadurch entstehen, als „Weißer Mann“ erkannt zu
werden, werden meist übersehen.
In diesem Workshop wollen wir uns konkret mit Männlichkeiten in antifaschistischen (und darüber hinaus in linken/emanzipativen/queer-feministischen) Zusammenhängen auseinandersetzen. Denn auch wenn in vielen linken Kontexten Sexismus, mackeriges Verhalten und Homophobie zwar durchaus thematisiert und abgelehnt werden, bei Demonstrationen und
Aktionen tritt jedoch oft etwas anderes zu Tage – Politischer Aktivismus und ein problematisches männliches Verhalten gehen hier oft Hand in Hand.
Wir wollen reflektieren, wie wir in dieser „Szene“ in Politgruppen, auf Partys, in Freundschaften und Liebesbeziehungen selbst Männlichkeiten herstellen und wahrnehmen. Folgende Fragen werden wir uns in Form von
Partner_inneninterviews und Kleingruppenarbeit stellen:
Was heißt Männlichkeit für mich überhaupt? Wie reproduzieren wir
alle Männlichkeiten im Alltag? Auf welche verschiedenen Arten kann
man z.B. dominant sein? Welche Erwartungen werden an männlich
sozialisierte Personen in antifaschistischen Kontexten
herangetragen? Wie können männlich sozialisierte Personen
antisexistisch handeln und feministische Kämpfe unterstützen?
Alle interessierten Menschen jedweder geschlechtlicher Positionierung sind herzlich willkommen. Eine Bereitschaft zur selbstkritischen Reflexion ist erwünscht.
Der Referent kommt aus Bremen. Arbeitet dort als Jungen*arbeiter und Referent für sexuelle Bildung und war darüberhinaus mehrere Jahre in Marburg selber in antifaschistischen Kontexten
aktiv.

Verschlüsselungsworkshop
t.b.a.

Demo-Einmaleins mit der Bunten Hilfe
Dienstag, 15.01.19, 20:30, Café am Grün

Feministische und antirassistische Perspektiven auf Pazifismus und Militanz
Donnerstag, 17.01.19, 18:00, Hörsaalgebäude 00/0080
Strategiedebatten um Militanz vs. Pazifismus werden in aktivistischen Kreisen seit Jahrzehnten geführt. Wir möchten feministische Kritik an beiden vorstellen. Dabei wird es unter anderem darum gehen, wie Pazifismus als Ideologie dazu dient, Patriarchat, Staat und Rassismus / weiße Vorherrschaft zu erhalten, aber auch um Kritik an der Handlungsweise militanter Bewegungen. Lasst uns gemeinsam diskutieren, wie sich emanzipatorische Inhalte und wirksame Praxis verbinden lassen.

Rote Hilfe Marburg e.V.
t.b.a.